Chester - ein Traum in schwarz-weiß

Mit dem Motto "Let's go Wales" hat mein voriger Post unsere Wales-Rundreise angekündigt, aber nun kommt mir vorher Chester in die Quere.
Wer vom nordenglischen Hull aus westwärts nach Nordwales anreist und Chester links liegen lässt, sollte eigentlich nochmal zurückgeschickt werden zum Zwangs-Gucken.
Die Stadt ist allerdings auch eine ganz eigene Reise wert.
Es fachwerkelt tudormäßig hier, und dazu gesellen sich Häuser und eine Kathedrale aus rotem Sandstein, aus den Steinbrüchen der Region.
Und ein guter Einstieg für Wales ist es allemal, befindet man sich doch zum einen unmittelbar an der englisch-walisischen Grenze, zum anderen ist die Geschichte Chesters mit den Geschehnissen in und um Wales im Mittelalter eng verwoben.
Auch in Chester wurden Waliser früher zumindest zum Abend hin aus der Stadt herauskomplemeniert. Man schlief dann friedlich unter Engländern, innerhalb von englischen Mauern.
Doch auch hier wagten sich dann und wann walisische Rebellen vor und zu einer Gelegenheit mit solcher Macht, daß die Engländer außer ihrem roten Sandstein auch sonst noch rot sahen und unter Einsatz der "Minstrels" die Waliser mit viel Getöse und Lärm verjagten.
Diese "Minstrels" waren Musikanten und Chorsänger, die dermaßen laut sangen und ihre Instrumente schwangen, daß es die Waliser mit der Angst zu tun bekamen. 
Wie gut, daß wir in Dortmund recht viele Chöre haben, da kann uns eigentlich nichts passieren (und ich spreche hier völlig wertfrei einfach nur von "singen", ohne einen qualitätsbewertenden Unterton). 
Warum auch immer ich die Kathedrale nicht von außen fotografiert habe, das entzieht sich meiner Kenntnis, also bitte ich meine Mitreisenden um Bildmaterial.
Im Bild oben ist jedenfalls ein sehr interessanter schmaler Gang zwischen der äußeren Wand und der ersten Säulenreihe des Langhauses zu sehen. Hier befinden sich einige Gräber. Ich habe das in der Art noch nicht gesehen.
Im Langhaus dann einige fantastische Mosaike an den Wänden. 

  
Eine Besonderheit hat uns alle angezogen, und zwar das Projekt "Kathedrale aus LEGO". 
Die anglikanische Kirche lässt sich ja so manches einfallen, um an Geld für den Unterhalt ihrer Gotteshäuser zu kommen, und muß das auch, denn es gibt keine Kirchensteuer.
Vom Krypta-Café bis zum Souvenir- und Buchverkauf in der Seitenkapelle gibt es viele Einnahmequellen. Und in Chester ist es nun die Kathedrale aus LEGO. 

Man erwirbt einen Baustein für 1 Pfund und darf ihn sofort einbauen. Unsere Steinchen, so versicherte man uns, werden in einem Strebebogen an der Stelle sitzen, wo momentan die LEGO-Männchen auf der Leiter stehen und bauen.
Das Ganze kann man online nachverfolgen, und glaubt mir, das werde ich tun.
Es wird mit einer Bauzeit von 3 Jahren gerechnet.  
Nachfolgend noch ein paar Impressionen aus Chester:





                       





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