Wenn eine eine Reise tut... Diese Insel ist ein Traum, aber wirklich echt!

Ich hab´s gewusst. Wenn die Bilder von den Seychellen kommen, wird mein Handy gefühlte zwanzig Mal piepen, und ich werde mich nicht entscheiden können, welche ich in diesen Bericht einbaue. Dieser Bericht wird lang, schon allein weil ich Text um die vielen Fotos herum brauche, damit das hier kein reines Bilderbuch wird.
Strand! Herrlicher Strand! Sand, stahlblauer Himmel und türkisfarbenes Wasser. 
Meine Augen werden weinen vor lauter Fernweh! Wenn mich nämlich irgend eine Insel im Indischen Ozean schon immer brennend interessiert hat, dann sind das die Seychellen. 
Felsen, die wirken als seien sie aus Pappmaché exzellent in die Landschaft drapiert worden, und Buchten wie gemalt. All das ist ein Traum, aber all das ist auch wirklich echt. Getestet und für real befunden von meiner Kreuzfahrt-Heldin, die mit der MS Artania wieder ein Stück weiter östlich gelandet ist.
Inseln im Indischen Ozean hat sie nun schon mehrere abgehakt. Was macht diese so anders? Es ist der Granit. Die Seychellen sind die einzigen Granitinseln im Indischen Ozean, und wenn ich der mir übermittelten Zahl nicht zu viele Nullen angehängt habe, dann ist der Granit tatsächlich 500.000 Jahre alt.
Pappmaché-Fantasie good bye, es ist echter, harter Granit, aber so schön abgeschliffen und geformt, daß man über die Ergebnisse nur staunen kann.
Der Traumstrand schlechthin befindet sich an der Anse Source dˋArgent auf der Insel La Digue
Die Republik Seychellen besteht aus 115 Inseln, von denen die meisten aus Korallen sind, die restlichen aus Granit. Mahé, Praslin und La Digue sind die wohl bekanntesten Namen, da auch in den meisten Reisekatalogen vermarktet. 
Und dann gibt es noch North Island, zu der mir eine sehr interessante Begebenheit aus meinem Reisebüro-Alltag einfällt. 
Ein Kunde hatte als nächstes Reiseziel die Seychellen ins Auge gefasst und gehört, daß North Island so super sein soll. Mit einem Reisezeitraum und einer recht ordentlichen Budgetvorgabe ausgestattet, machte ich mich auf die Suche. Und wurde einfach nicht fündig. Mir war North Island nicht wirklich ein Begriff, sondern eben nur die gängigen Inseln. Doch was ich nicht kenne, schockt mich ja bekanntlich nicht, denn man kann ja dazu lernen.
Es gab aber einfach keine Hotels dort zu finden, eine Pauschalreise schon gar nicht. Also wird Google befragt, was da los ist.
Natürlich kommen als Ergebnisse jede Menge Internetseiten, die mit „North Island zu Tiefstpreisen“ werben, oder aber „North Island billig buchen“. Das verspricht ja einiges, aber solche Schlagwörter kommen immer raus, egal was man abfragt. Als Reisefachfrau schenke ich diesen bunten „Hier-ist-alles-super-billig-Seiten“ ohnehin für keinen Cent Glauben und suche nach mehr.
Mit dem ersten reellen Eintrag „Prinz William und Kate in den Flitterwochen auf der Privatinsel North Island“ ist dann alles klar! 
Private Luxusinsel, ein Butler empfängt einen, also eben nicht EINEN, sondern Prinz William oder berühmte Filmschauspieler. 
Letztlich finde ich doch noch einen Preis heraus: 1 Woche inklusive Flug schon für 16.000 € pro Person. Ob da nun Frühstück dabei ist oder nicht ist doch auch egal. 
11 Villen mit viel Platz, Designermöbeln und dezenten Antiquitäten genügen sicherlich soeben für die Entourage. Man möchte ungestört abseits der Normalo-Zivilisation sein. Die einzigen, die stören dürfen, es aber sicherlich gar nicht tun, sind die Schildkröten. 
Die gibt es aber auch auf den anderen Seychellen-Inseln, und somit kam auch meine Kreuzfahrt-Heldin in den Genuss, eine kraulen zu dürfen. Die fand das richtig gut. Die Schildkröte meine ich.
Die Aldabra-Riesenschildkröten können locker hundert Jahre alt werden, sind in der Lage, durch die Nase zu trinken (was für eine unangenehme Vorstellung, wenn man bedenkt wie es ist, im Schwimmbad Wasser in die Nase zu bekommen) und haben einen Kopf, der kaum mehr Durchmesser hat als der Hals. Muss man also schonmal suchen, wo der dann anfängt.
Apropos 100 Jahre alt. Weitaus älter, mit möglichen 800 Jahren, kann ein einheimisches Gewächs werden. Die Coco de Mer, eine Kokospalme mit sehr merkwürdigen Fruchtformen. Und noch viel merkwürdigeren Geschichten, die sich darum ranken.
Die frühen Einheimischen konnten einfach nicht zuordnen, zu welchem Baum die riesigen Nüsse gehören sollten, die man am Strand finden konnte. So lautete die simple Erklärung, sie müssen wohl aus dem Meer kommen. Daher der Name Coco de Mer.
Jetzt wird es aber noch wilder, denn diese Palmen feiern Hochzeit in der Nacht und paaren sich dann. Das kann man sich gut vorstellen, ähneln doch die männlichen Samenstände einem großen Penis und die weiblichen einem Frauenschoß. Und als hätte man jetzt nicht schon genug Bilder im Kopf, kommt noch ein Knaller obendrauf, denn die Legende besagt, daß man dabei nicht zusehen darf, sonst stirbt man. Jetzt bin ich aber froh, daß meine Kreuzfahrt-Heldin nur tagsüber an Land unterwegs ist. Gott bewahre, welcher Gefahr sie ausgesetzt wäre, wo sie doch prinzipiell alles fotografiert was irgendwie mit Natur zu tun hat. Aber jetzt höre ich auf damit, es wird mir zu heiß.
Ich schließe diesen Beitrag mit der wesentlich nüchternen, aber dennoch interessanten Erkenntnis, daß der Botanische Garten der Hauptstadt Victoria Partner des Botanischen Gartens Rombergpark in Dortmund ist.
Gute Nacht Richtung Seychellen, wo es nun schon 4 Stunden später ist als bei uns. Gute Nacht Margret, und schöne Träume.
Ach herrje, da sind sie doch wieder, die Bilder...

 


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