Total tolle Tiere - Game Reserves rund um Durban

Nachdem die Artania 60 Stunden unfreiwillig in Kapstadt ihren Anker bewachen durfte, war es eine Zeit lang still und berichtslos hier im Blog.
60 Stunden, da muss ich kurz mal umrechnen: Ach du lieber Schreck, das sind etwa 2 1/2 Tage!
Wind und Wetter haben die Weiterreise sehr verzögert und einige Punkte auf dem Programm, wie Port Elizabeth und London mussten ausfallen.
Besonders schade um London, denn mich hätte sehr interessiert, wie ein London in Südafrika wohl aussehen könnte.

Dann war Durban an der Reihe, und meine Kreuzfahrt-Heldin, die übrigens mittlerweile schon die Seychellen im Blick haben dürfte, hat mich mit vielen Tierfotos ausgestattet, die jetzt alle hier ihren Platz und ihre Geschichte suchen.
Ja, ich war ein wenig schreibfaul in den letzten Wochen, aber im Reisebüro herrscht Hochkonjunktur, und wir erfüllen zur Zeit Urlaubswünsche wie am Fließband.
Nun geht es aber weiter mit einem wirklich tierischen Abenteuer rund um Durban.
Das wilde Afrika“, so lautet einer der Ausflüge ab Durban. Wenn es um Natur und Tiere geht, kann das Zoofreunde-Gen meiner Kreuzfahrt-Heldin nicht mehr gebremst werden, und sie steht sofort auf der Anmeldeliste.
Nur etwa 100 km von Durban entfernt taucht man ein in das private Wildgehege „Gwahumbe Game Reserve“. 

Mitten im südafrikanischen Sommer meint das Wetter allerdings, es müsse sich seit Kapstadt ausregnen und die Urlauber auch unbedingt noch bis ins Wildgehege begleiten. Ok, in Deutschland hat es in letzter Zeit nicht wirklich viel Regen gegeben, aber muss Südafrika dafür gerade jetzt als Entschädigung alles auffahren was es an Wasser gibt, um den Deutschen das zu geben, dessen Ausbleiben sie zu Hause beklagt haben?

Egal, Tiere sehen auch bei nicht so gutem Wetter schön aus. Nur finden muss man sie und vor allem im dicht bewachsenen Gelände ausfindig machen können. Die Hoffnung darauf schwindet vielleicht ein wenig, wenn man mit sechs großen Bussen und geschätzten 250 Passagieren gemeinsam zur Pirschfahrt aufbricht.
Pirschfahrt, da steckt das Verb „pirschen“ drin, und das Wörterbuch beschreibt diesen Begriff mit „sich schleichend, leise, auf verborgenen Wegen an einen bestimmten Ort begeben“.
Doch ich will hier nicht schwarz malen, denn natürlich gaben sich viele Tiere ein Stelldichein, obwohl man so etwas natürlich nicht auf Knopfdruck bestellen kann.
Wenn die große Touristengruppe erstmal auf kleinere Jeeps aufgeteilt ist, dann ist es gar nicht mehr so schlimm, und auf geht‘s zur - nun ja, nennen wir es ruhig Pirsch.
Zu sehen waren Gnus und Zebras. Gnus haben so eine merkwürdige streifige Haut am Hals. Aha, deswegen heissen sie auch Streifen-Gnus. Sie ernähren sich von frischem Gras, können Gewitter quasi riechen und begeben sich immer dorthin, wo Regen und damit halt frisches Gras zu erwarten ist.
So, Kreuzfahrer! Immer noch sauer, dass es seit Kapstadt regnet? Kein Regen, kein Gnu, so einfach sehe ich das hier.
Gnus sehen irgendwie so alt aus, Giraffen hingegen jung und knackig. Soweit meine ganz persönliche Schönheits-Skala.
Wie elegant die langen Hälse sind, und ein so kleines Gesicht drauf gesetzt, das mit den niedlichen Höckerchen und Flügel-Ohren einfach ewig jung aussieht. Nun ja, das Gesicht ist bedingt durch die Länge des Halses auch ziemlich weit weg und somit Altersfalten auch nicht aus der Ferne auszumachen. Mein Prädikat „wunderschön“ gibt es für die Giraffen.
Im Hluhluwe Nationalpark stimmt das Wetter endlich wieder. Ausgesprochen wird dieses afrikanische Wort “Schluschluwe“. Da muss man erstmal drauf kommen. Das ist ja komplizierter als die „Schöttbüllar“ (Köttbullar) in Schweden!

Fotografier-Wölkchen schieben sich in die richtige Position. Alles ist wieder fein.
Das finden auch die Löwen, die sich gerade - Gott sei Dank - durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. 
Auch die Zebras lassen sich durch Autos nicht stören, und ein kleines Nashörnchen ist sehr neugierig.
Da sollten sich die norwegischen Elche mal ein Beispiel dran nehmen. Die versucht man nämlich als Tourist meist vergebens vor die Linse zu bekommen. Sie glänzen eher durch scheue Abwesenheit. Ja, ja, ich weiß, bei Dämmerung und so, da könnte es mal klappen. 
Schiff ahoi heisst es bald schon wieder. Es ruft die See, und sie ruft schon recht deutlich auf Französisch.
Die Artania schwimmt weiter durch den Indischen Ozean. Und da schwimmen auch Madagaskar, La Réunion und die Seychellen. Es dauert noch ein Weilchen, aber es ist gewiss: Meine Kreuzfahrt-Heldin wird bald dort hingebracht, wo der Pfeffer wächst! Uups! Das habe ich aber nicht so gemeint, wie das geflügelte Wort es beschwört! 
Allez, Artania, vite vite! Isch möschte einen Auch von Fronkreisch miterleben!
A bientôt. 



 

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