Lotus-Blüten und der „Soda-Buddha“

So langsam schiebt sich die MS Artania in asiatische Gefilde. Ach ja, anlässlich der momentanen Berichterstattung über den Corona-Virus wird auch hier die Frage aufkommen: „Wo kann die Artania anlegen, wo will man sie haben, wo will sie nicht ankern?“
Aber jetzt kommt erstmal Sri Lanka dran. Alles noch im Lot, die vielen Buddhas können besichtigt werden.
Buddhismus. Ja, darum dreht sich hier vieles, und das gibt mir eine Denkaufgabe, denn über Buddhismus weiß ich eher gar nichts. Also rasch mal gegoogelt, bevor ich meine Kreuzfahrt-Heldin virtuell nach Sri Lanka begleite.
Der Buddhismus ist der Weg der Mitte. Das gefällt mir ganz gut. Philosophisch-logische Überlegungen stehen im Mittelpunkt, Radikalismus wird abgelehnt. 
Doch muss man bei der Besichtigung der ceylonesischen Sehenswürdigkeiten nicht immer an die Religion denken, es darf einfach bewundert werden.
Ceylonesisch... Das Adjektiv ist immer noch an den ehemaligen Namen des Landes angelehnt, denn es hieß mal Ceylon. Auch sprechen wir immer noch von Ceylon-Tee und nicht Sri-Lanka-Tee, oder?
Da fällt mir ein, ich hatte mal eine Brieffreund aus Ceylon. Name? Weiß ich nicht mehr. Warum? Woher? Weiß ich nicht mehr. Sehr merkwürdig.
So, jetzt geht es aber los. Meiner Kreuzfahrt-Heldin macht anscheinend die Hitze von 35 Grad zu schaffen. Sagt sie zumindest, lässt mich aber mit Bildern nicht im Stich. Tapfere Touristin, dem Reise-Orden sehr nah.
Ich bekomme den Präsidentenpalast präsentiert und muss ihn vor den ganzen Hochhäusern erstmal suchen.  Klein versteckt er sich inmitten einer imposanten Skyline, wenn auch eigentlich im Vordergrund direkt am Fluss.
Was immer ich mir unter Colombo, der Hauptstadt, vorgestellt habe, das jedoch nicht. Die Bank von Ceylon ist imposant in rund, und es gibt Zwillingstürme, die Türme des Colombo World Trade Centers. Hier muss ich mal zugeben, dass ich verwundert bin, wie viele World Trade Centers es gibt. Hattet ihr eigentlich nicht auch nur das in New York auf dem Schirm? So kann man sich täuschen. Aber die anderen machen wahrscheinlich einfach nicht so viel von sich reden.
Weiter geht die Besichtigungstour zum Rathaus. Moment mal! Sind wir noch in Asien? Da ist doch wieder was, das wie USA aussieht! Weißes Säulenportal und Kuppel - das erinnert doch sehr an Washington. 
Sehr gut gefällt mir der Lotus Tower. Der Name ist Programm. Ein Turm - Fernsehturm halt - mit Lotusblüte obenauf und grünem Stil, ähm, Säule. Er sieht schon schön aus. 
Wahrscheinlich muss der dann auch nicht geputzt werden, weil ja die Lotusblüten diese selbstreinigende Oberfläche haben. Oder bin ich da auf dem Holzweg? Und ist es eigentlich Lotus oder Lotos? Probleme habe ich, das geht auf keine Kuh-Haut. 
Es soll doch weiter um die Sehenswürdigkeiten von Colombo gehen, und da kommt man letztlich um die Buddhas nicht herum.
Da gibt es den Goldenen Buddha - sitzend im entspannten Schneidersitz, der liegende, der hockende, der stehende. Und es gibt den „Soda-Buddha“. Das ist dann der, bei dem man sich einfach nicht erinnert, wo der nochmal rumstand. Er war halt einfach so da!
Es ist doch durchaus legitim, bei so vielen „Erwachten“, das ist die Bedeutung des Wortes „Buddha“, einmal den Überblick zu verlieren. Wie würde es wohl einem Buddhisten ergehen, wenn er unsere ganzen Marienstatuen in den katholischen Kirchen auseinander dividieren sollte?
Zum Schluss noch ein Bild von einem typischen Verkehrsmittel auf der Insel. Ja, zur Erinnerung, Sri Lanka ist eine Insel.
Ein Tuk Tuk ist das ganz besondere Beförderungsmobil, eine dreirädrige Autorikscha. Der Motor macht tuk tuk, also das Geräusch, das dann Namensgeber war. Beunruhigend? Egal. 
Demnach ist auch die italienisch Ape ein Tuk Tuk, macht aber, so glaube ich, nicht so ein Geräusch. 
Meine unwissende Fantasie sieht bei diesen Mobilen dekorative Verzierungen, wie Gardinchen, Girlanden oder Zackenlitzen an der Frontscheibe. Ganz nach dem Geschmack des Fahrers. Man will sich ja wie zu Hause fühlen.
Apropos zu Hause, das 5-monatige Zuhause meiner Kreuzfahrt-Heldin wartet schon im Hafen zur Weiterfahrt. Und wohin es geht, das steht aufgrund des Corona-Virus noch ein bisschen in den Sternen. Es wird auf jeden Fall an der Reihenfolge der Häfen geschraubt. 
Es bleibt spannend. 




 

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