Il Mezzogiorno - Teil 2


Paestum - Tempelanlage


Paestum. Die Sonne brennt. Die Frisur hält leider schon um 11 h nicht mehr. Es ist heiß, mir kommt es vor wie Hochsommer. Eidechsen vergnügen sich quietschbeweglich durch die Trümmer und flitzen von Tempel zu Tempel. Du meine Güte, die haben ein Besichtigungstempo drauf! 

Echse analysiert Farbflecken auf Tempelboden
Das bringt mich auf die Tatsache, daß die Tempel von Paestum in der Antike weiß angestrichene Säulen hatten und die Friese in bleu und rosa leuchteten. Das kann man auf einem Bild im Museum sehen, und es wirkt komisch auf mich, so unwirklich, wie aus Plastik. Und vor allem war ich immer der Meinung, solch eine Farbmischung hat man doch erst wesentlich später 'anrühren' gelernt.
Nun ja, wer solche langlebigen Säulen mit simplen Gerätschaften aufstellen konnte (3000Jahre alt, bitte schön), der konnte wahrscheinlich auch Pastellfarben anrühren


Herrliche Pflanzen
Ich bin wirklich kein Museumsfan, aber hier war es schön, vor allem, weil ich mich von einer allergischen Niesattacke erholen konnte. Welche Pflanze war denn dafür verantwortlich? Etwa dieser wunderbar lila blühende Judasbaum (siehe Bild oben)? Man sieht ihn hier überall im Süden, und er rahmt in Paestum wunderbar die Bilder mit den Tempelruinen ein.
Fazit: Paestum ist einen Besuch wert. Man staunt an jeder Ecke, wie gut einige Tempel noch erhalten sind, oder auch das Amphitheater. Es ist ein idyllisches Plätzchen.

Leider liegen aber Freud und Leid im Mezzogiorno dicht beieinander. Oder sollte ich besser sagen: Idylle und Müll?
Auf dem Weg vom Hotel zur Ausgrabungsstätte liegt überall Müll. Tüten, Essensreste, Kühlschränke, das volle Entsorgungsprogramm. Man hat ja schon von Neapel, dem Müllproblem und der Mafia gehört. Wie es dann live aussieht, kann man hier unten auch erleben. 

Baustelle an der Küstenstraße
Den Müll fotografieren mochte ich nicht so gern, aber hier, diese enorm professionelle Baustellensicherung war auch nicht schlecht. Lag übrigens hinter einer scharfen Kurve. Ankündigung vor der Kurve nicht nötig, Ihr versteht....

Gäste, die diesen freien Tag statt in den Ausgrabungen am Strand verbracht haben, berichten, daß der Abschnitt der von unserem Hotel verwaltet wurde, sehr sauber und attraktiv war. Mit Schirmen, Liegen und Gastronomie. 
Doch keine 100 m weiter bietet der Strand ein Bild des Grauens. Wieder überall Müll.
Ich werde mich gleich mal umsehen, welcher deutscher Reiseveranstalter diese Destination im Urlaubsprogramm hat. Ich glaube, keiner. 
Ein gutes Hotel allein, mit eigenem Strandabschnitt, genügt halt nicht für einen schönen Urlaub. Für uns als Rundreisende allerdings ein idealer Standort. Und das Hotel Best Western Esplanade möchte ich hier wirklich lobend erwähnen, denn wohnen, essen und Service waren sehr angenehm. Selbst die Zimmer zur Straße stellen bei der schwach befahrenen Straße kein Problem dar. Da ist das aufgewühlte Meer tatsächlich lauter als alles andere. 


Osterdeko - hält noch Ende April
Ostern war in unserem Hotel übrigens irgendwie noch nicht vorbei, aber die Deko war auch erhaltenswert schön.

Morgen geht es weiter mit Ausgrabungen: Pompei und Herkulaneum. Aber dazu mehr im nächsten Post.




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