Gefallenes Mädchen in Gent

Auf einem Stadtrundgang in Gent gibt es viele interessante Bauwerke und Winkel zu sehen. Die St. Bavo-Kathedrale beherbergt den berühmten "Genter Altar", ein Meisterwerk von van Eyck.
 
St.-Bavo-Kathedrale - ein Stilgemisch von Gotik bis Rokoko
Es hat ein wenig gedauert, bis auch die letzte von uns Damen gelernt hat, daß es tatsächlich auch Heilige gibt, die nicht Martin, Peter oder Franziskus heißen, sondern einen solch fremden Namen wie "BAVO" haben. Na b(r)avo, wieder was Neues gelernt.
Ein wohlhabender Mensch, großzügig zu allen, wendet angeblich eine Pest von der Stadt ab und - ZACK - heilig!
Sehr schön in der Stadt noch die einzelnen Zunfthäuser, die Festung Gravensteen oder auch der Turm der Tuchmacherhalle.
Nach zwei Stunden Kultur pur gibt es wieder Freizeit, und hier kann leider so einiges passieren. Da macht man eigentlich gar nichts besonderes, geht nur schlicht und einfach essen (es war übrigens "Food Festival" an diesem Wochenende - super Atmosphäre und viele leckere Sachen zum Probieren) und übersieht eine Stufe im Lokal.
Passiert ist das der lieben Brunhilde, das arme Tucktuck.
Ich stehe gerade in einem Laden und ringe mit mir, eine Jeans anzuprobieren, da wird mir mittels Telefonanruf die Entscheidung abgenommen. Das Hotel ist dran und teilt mir mit, eine Gerlinde aus meiner Gruppe wäre gestürzt, sie hätten ihr Eis aufgelegt, ich solle kommen.
Auf dem Weg dahin denke ich noch, daß es bestimmt eine Dame aus einer anderen Gruppe ist, denn eine Gerlinde gibt es bei uns gar nicht.
Aber leider hat die Rezeption nur den Namen falsch verstanden. Tatsächlich hat sich eine von meinen "Meisjes" die Hand gebrochen. So ein Mist!!!
Gebrochen und auch noch verschoben. Ein armer Arm.
Ab ins Krankenhaus. Ich kenne jetzt schon einige in Europa. Sankt Lucas in Gent ist riesig, und es wird noch angebaut, so daß wir eine kleine Odyssee hinter uns haben als wir endlich in der Notaufnahme ankommen. Das heißt da "Spoedgevallen" und bringt mir keine Parallele zur auch germanischen deutschen Sprache ins Gehirn.
Die leise Hoffnung auf eine Verstaucheung wird uns sofort von der Schwester an der Pforte genommen. Der Arm ist nicht nur gebrochen, sondern auch verschoben und muß zu Hause zügig operiert werden. Mit einem Gips geht es zurück ins Hotel, wo die tapfere Brunhilde bereits erwartet wird. 
Ich glaube, das einzige, was unsere Patientin noch ein wenig aufgebaut hat ist, daß sie das leckere Abendessen im Hotel nicht verpasst. Es schmeckt auch diesmal hervorragend, neuerliches großes Lob an den Novotel-Koch. Ist es ein Zufall, oder hat er gewusst, daß eine von uns heute abend nicht gut mit Messer und Gabel umgehen kann? Es gibt Melone mit Schinken als Vorspeise, und die Melone ist bereits in mundgerechte Stückchen geschnitten.
Gute Besserung von mir an dieser Stelle noch einmal an mein tapferes "Meisje".
 

Kommentare

Beliebte Posts