Einsam ohne St. Helena

Meine Kundin hat Urlaub, ja, ich weiß. Aber ich sitze hier schon drei Tage ohne Fotos auf dem Trockenen und fühle mich ein wenig auf Artania-Erlebnis-Entzug.
Mit etwas Abstand schipperte sie in der Zwischenzeit an Ascension Island vorbei und nahm Kurs auf St. Helena.
Anlegen war nicht in Ascension, und in St. Helena, so habe ich in Berichten gelesen, gibt es ziemlich schlechtes Netz. Dabei wären ein paar Eindrücke doch so schön gewesen, zumal ohne Material meine Fantasie mit mir durchgeht. Ascension hat was mit Auferstehung zu tun, Himmelfahrt. St. Helena verspricht eher das Gegenteil, denn ich denke an den ausgesetzten Napoleon, für immer verdammt, und keine Chance auf Auferstehung.
Ein Facebook-Freund bittet mich, ihm ein SHP mitzubringen. Ich stehe total auf dem Schlauch, und der Groschen fällt nur pfennigweise, oder sollte ich besser sagen, das Pfund fällt nur centweise? SHP steht natürlich für St.-Helena-Pfund. Großbritannien lässt grüßen. 
Dummerweise bin ja nicht ich auf Kreuzfahrt, sondern meine Kundin, also wird es nichts mit dem SHP.

Die Franzosen haben auch mal diese kleine Insel gekauft, Mitte des 19. Jahrhunderts, und zwar war das Napoleons Neffe. Wieder ein Napoleon, mit einer „III“ als Unterscheidungsmerkmal. Und was hat Nr. II gemacht? Egal, ihr merkt schon, mir gehen ohne neues Ziel der Artania die Themen aus.
Also, du schönes Schiff, leg ein paar Knoten zu, damit du schnell nach Namibia kommst. Walvis Bay ist der nächste Hafen, und du bist doch schon ganz nah dran.
Ich warte und schaue mir derweil in meinem Büro mal die Fotowand an. Die Bilder sind nämlich auch fast alle von meiner Reise-Maggie, und der Elefant dort stimmt mich schon einmal auf Afrika ein.
Also wenn ich in Namibia nicht wieder dabei sein darf, dann... dann... na ja, dann warte ich halt weiter. Maggie, du wirst  mich nicht los. 😀




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