Anleitung zum Koffer packen (und nicht immer wieder auspacken)

So, endlich! Dieser Post liegt mir schon lange auf der Seele!
Eine Anleitung für alle Frauen, die nie wissen, was sie auf Reisen mitnehmen sollen und was nicht.
Klar, das Wetter kann heute überall unberechenbar sein, aber deswegen muß man noch lange nicht seinen ganzen Kleiderschrank mitnehmen. Und eine Modenschau müssen wir auch nicht hinlegen. 
Das gilt insbesondere für meine Rundreisen.
Es muß vor allem Praktisches eingepackt werden, denn wir sind auf Rundreise und wechseln mal mehr, mal weniger die Hotels. Und auch in 4-Sterne-Hotels ist man heutzutage gewöhnt, daß die Gäste zum Abendessen legerer daher kommen. Also, nicht zuviel Auswahl mitnehmen, Knitterfreies, weg mit den Blusen, die niemals auch nur eine Stunde ein geknicktes Dasein im Koffer überstehen. Und, Mensch, Ladies, es gibt doch heute gecrashte Blusen, die sollen sogar Falten haben. Idealer geht es doch gar nicht!
Also dann, hier mal mein Beispiel für ein 7-Tage-Lago-Maggiore-4-Sterne-Hotel-Gepäck:
Tja, so klein ist das Köfferchen. Das darf eigentlich gar nicht Koffer heißen, es ist ein Täschchen. Und ausgereizt bis zum letzten. Und da war drin:
2 Ersatzhosen, eine ein bisschen netter als meine schwarze Jeans, die ich auf der Fahrt und in den meisten kommenden Tagen anhatte, eine andere klassische Jeans dann noch in blau. Blau und schwarz steht doch jedem, und dazu passt einfach alles. Dann noch 4 langärmlige T-Shirts, 4 kurzärmlige, ein Tuch und ein schwarzer Blazer. Passt auch wieder, und mit Tuch peppt man die Shirts auf. 
Umziehen am Abend ist, außer man ist total geschwitzt, doch nicht komplett nötig. Ein anderes Shirt, Blazer drüber, falls es kühler ist, und gut. Ok, dann nimmt man eben noch 2 weitere Shirts mit, passen auch noch rein. Ein Pullover kommt noch mit oder eine Strickjacke. Gut sind auch Steppwesten, die sich ja extrem klein drücken lassen und nie knittern. Gehen alle auch wieder über die Shirts, falls es kühler wird. Und dann noch eine winddichte Regenjacke, und fertig ist die Urlaubsausstattung. Ist es zu kalt, kommt einfach alles übereinander. Problem gelöst.
Schuhe? Tja, eine Schuhtick sollte man nun nicht haben. In die vordere Seitentasche passen ein paar Sneaker, in schwarz, passen auch zu allem, und noch ein paar Badelatschen. 

Und was ist mit Unterwäsche, fragen Sie nun. 
Ok, da muss natürlich noch eine Kulturtasche her. Auch klein, passen Waschzeug, Unterwäsche und Föhn rein. Und, bitte schön, ich schleppe immer noch meinen eigenen Monsterföhn mit, das machen die meisten gar nicht, denn es gibt in fast allen Hotels Haartrockner im Bad.
So schauts's dann aus, das Kulturbeutelchen.

Und dann geht's los: Shirts wie gewohnt falten und dann.... rollen. Das gibt weniger Falten. Und wenn schon, mal im Ernst, ist doch egal. Wir sind unter uns, und im Vordergrund steht, daß wir was sehen und erleben. Oder meinen Sie, wenn wir den Tag über eine Jacke an haben, das Shirt da drunter sieht zur Mittagszeit zum Essen noch glatt aus? Da macht es doch nichts, wenn wir das morgens auch nicht ganz glatt anziehen. Und wenn es abends einfach alles 'glatt laufen' soll, dann leiht einem das Hotelpersonal sicher ein Bügeleisen. Und für ein sicher nicht zu großes Geld waschen die auch, trocknen und bügeln.
Lasst Fünfe gerade sein! Nein, lasst sogar mehr als Fünfe gerade sein!
Der einzige, der über unser Outfit lästern würde, ist Marek (wer's noch nicht weiß, es ist unser immer aus dem Ei gepellter, glatthemdiger Busfahrer). Noch Fragen? Na also!!!

Und last, but not least, mein ultimativer Tipp zum leichten, unbeschwerten Reisen: bloß nicht jeden Abend im anderen Hotel alles auspacken. Es sind doch sowieso nie genügend Bügel im Schrank, und oftmals gibt es noch nicht einmal einen richtigen. Warum wohl nicht? Weil die Hoteliers wissen, daß wenn sie ein auf Rundreisegäste zugeschnittenes Haus haben, diese doch gar nicht lange bleiben.
Nun denn, Euer Koffer ist ein super Kleiderschrank. Aufklappen und im Deckel und Boden alles schön anordnen, griffbereit und bereit, sofort wieder zugeklappt zu werden.
Dann muß man sich erstens nicht darüber ärgern, daß es zu wenig Ablagefläche oder sonstwas gibt, und zweitens kann man abends länger entspannt einen Wein trinken, weil man ja eben NICHT packen muß.
Bitte, probiert es mal aus. Ich mache das seit über 20 Jahren so. Und natürlich riskiere ich jetzt einen Shitstorm darüber, daß ich vielleicht nicht akkurat und abwechslungsreich gekleidet bin, aber ich müffele nicht (hmm, hoffentlich) und ich habe echt viel weniger Streß.

Daß ich Dagmar übrigens angeboten habe, ihren Koffer zu packen, wenn sie mit nach Italien fährt, da habe ich mich vielleicht etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ich finde da doch leider keine Zeit zu und bin auch erkältunstechnisch gerade ausgeknockt.

Gute Reise.






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