Wenn eine eine Reise tut... Geht doch! Impressionen aus Lissabon

Gestern noch reklamiert, daß für meinen Bericht über Lissabon nur ein Foto von einer Tüte mit Gebäck angekommen ist, da erreicht mich heute schon ordentlich Nachschub. Also, geht doch!!!
Nun kann ich auch zeigen, daß „Belém“ nicht nur Namensgeber für leckere Cremetörtchen ist, sondern auch historisch etwas zu bieten hat. Der Turm steht als Leuchtturm am Fluss Tejo, und das seit dem 16. Jahrhundert. Die Portugiesen rühmen sich, daß es eines der wenigen erhaltenen Bauwerke im manuelinischen Stil ist. Jetzt geht’s aber los! Was ist das denn jetzt? Ist das wichtig, oder kann man den Turm auch ohne es zu wissen schön finden?
Ok, wo immer wir auch in Europa hinkommen, hören wir von Gotik, Renaissance usw. und können uns das so eben noch einprägen. Aber was ist das denn nun mit diesem Manuel-dingens...? 
Ein portugiesischer König aus oben erwähnter Zeit und der Baustil, der seine Zeit dort prägte. Ein bisschen Kolonialstil, sehr viel Prunk und maurische Elemente. So, das muss reichen.
Der Turm ist eines der Wahrzeichen Lissabons und hat ein Erdbeben im 18. Jahrhundert überstanden. Zu einem interessanten Detail gehört die Skulptur eines Nashorns an einer Turmseite. Adel und König brachten ja gern mal etwas aus fernen Ländern mit, und so kam ein Nashorn aus Indien an, das als Vorlage für diese außergewöhnliche Verzierung Pate stand.
Dass das Nashorn später dann nach Dortmund kam, um dort auch für unser Stadtsymbol Pate zu stehen, wäre ein interessanter Gedanke.

Ach, der arme Manuel. Konnte noch nicht einmal mehr erleben, wie sein Turm fertig aussah. 
Natürlich war ein solches Bauwerk damals nicht nur dafür da, den ankommenden Seeleuten und Entdeckern ein fröhliches Willkommen zuzurufen. Er diente auch als Gefängnis und Waffenlager, und man nahm auch gern mal das eine oder andere unerwünschte Schiff unter Beschuss.

Apropos Entdecker. Ebenfalls im Stadtteil Belém am Tejo steht das imposante Seefahrerdenkmal. Das ist nun gerade einmal zwei Jahre vor mir entstanden - also nicht ganz so alt.
Mehrere wichtige portugiesische Persönlichkeiten aus verschiedenen Jahrhunderten klettern da nach oben, und genau dort, vor Kopf, schaut Heinrich der Seefahrer aufs Wasser. Man stelle sich mal vor, wie enorm wichtig der gewesen sein muß, denn man hat das Denkmal 1960 gebaut, als er schon 500 Jahre tot war. Du meine Güte! Fakt ist, mit ihm begann quasi die portugiesische Expansion als Kolonialmacht in alle Welt. Der gute Heinrich hat den Aufstieg zur See- und Handelsmacht initiiert.
MS Artania liegt derweil im Hafen, leuchtet glanzvoll in den Abendhimmel hinein und erwartet ihre Gäste zum Abendessen und anschließender Weiterreise zu den Kanarischen Inseln. Auf Wiedersehen, Lissabon, du schöne Stadt, die jeder einmal gesehen haben sollte.






 
 

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