Wetter gut, Essen hervorragend: England

Zwei wunderschöne Tage waren das schon in England. Bei bestem Wetter und wirklich schmackhaftem Essen. Best Western hat uns mal wieder nicht im Stich gelassen, das BW Old Tollgate in Steyning ist mit allem zu empfehlen - Zimmer, Frühstück und Abendessen.
Das Abendessen ist "Carvery Style", das heißt, es gibt eine große Auswahl an Fleischsorten, auch Fisch und vegetarische Optionen, kalte und warme Vorspeisen, sowie kaltes und warmes Dessert. Man wählt einen Hauptgang für einen wirklich akzeptablen Preis, hier von GBP 6,95 und zahlt für jeden weiteren Gang GBP 5,75. Der Fisch war an jedem Abend exzellent, so wie auch die Reispfanne mit Pilzen. Salatangebot sehr gut, abgerundet durch Garnelen, Muscheln, eingelegte Zwiebeln u.v.m. Apropos Pilze: Die gibt es auch, wunderbar angemacht, zum Frühstück, das natürlich englisch ist, also kalt und warm und seeeeehr reichhaltig. Rührei, Spiegelei, alles da. Und nachdem ich diesen Post eigentlich schon einmal veröffentlich hatte, ergänze ich ihn um einen Kommentar eines Kunden, der mich nach dem Gelingen unserer Englandreise fragte und auf mein Schwärmen über das Wetter und das Programm dann meinte, für das englische Essen könnte ich ja nichts. Also, wenn ich da etwas für könnte, ich würde das Lob gern einsacken, aber es gebührt dem Koch, und ich möchte an dieser Stelle mit einem Vorurteil aufräumen. Zumindest auf meinen Englandreisen (und wir fahren schon 26 Jahre lang immer wieder hin) haben wir immer gut gegessen. Persönliche Antipathien gegen irgend eine Art von Speisen natürlich einmal ausgenommen.
Ehe ich nun in die Essensplauderei abdrifte, geht es jetzt weiter mit dem eigentlichen Reisebericht.
Ein Blick aus dem Zimmer auf Bramber Castle, und man beachte den blauen Himmel. Bislang hat es nur einen Abend kurz geregnet, was uns egal war, denn wir saßen schon längst wieder im kuscheligen Hotel.

Gleich nach der ersten Stunde in England konnten wir mit einem ausgiebigen Stop im romantischen Städtchen Rye die Herzen der Inselneulinge höher schlagen lassen. Was soll ich sagen, es war strahlend schönes Wetter. Ihr möchtet einen Beweis? Gern. Hier sitzen schon zwei beim Tee im Garten eines wunderschönen Cafés.

Bei leckeren Scones kann man es sich schon gut gehen lassen. Ok, vor Kalorien darf man hier keine Angst haben, denn die berühmte 'clotted cream' hat es in sich. Aber lecker geht definitiv über drohende Pfunde.

Kleine Impression aus Rye, das übrigens auf einem kleinen Hügel liegt, noch Teile einer alten Stadtmauer besitzt und viele hübsch anzusehende Häuser. Viele davon aus Backstein, ein Baumaterial, das hier in England vorherrscht. Dazu hier und da Fachwerk.

Der 'New Forest' hat uns am zweiten Tag reichlich mit frei laufenden Ponies belohnt, einem strahlend blauen Himmel und viel Gegend.
Das ist natürlich kein Pony, aber ich war jedesmal zu faul, meine Kamera zu zücken wenn eine Herde am Wegesrand war, aber bei diesem Rind hier hatte ich sie halt gerade einmal zur Hand. Auch Kühe haben hier Vorfahrt und stehen gern mal einfach so auf der Straße herum..
Und da mich meine Fotolieferanten nicht im Stich lassen, kommt hier nun auch ein Foto von einem Pony, das wirklich alle Zeit der Welt zu haben scheint.
Das Auto will vorbei? Warum? Soll mal warten oder rechts vorbeifahren. Ich muss, da es ja nur ein Foto ist, deutlich machen, daß sich der Gaul nicht im "über-die-Straße-gehen" befindet, sondern wirklich standhaft auf der Fahrbahn verweilt. 
Wie ich nun von den sturen Ponies ungalant auf dieses Foto hier komme, kann ich nicht erklären. Ich habe es einfach eben bekommen, vielen Dank. Das ist unser Mittagspicknick am "Hatchet Pond", zwar windig, aber schön sonnig. Und während ich das hier einfüge, prasselt zu Hause der Regen wie verrückt aufs Hausdach. Und ich dachte, es würde jetzt so richtig Frühling. Spaßeshalber, ach was, es ist bier-ernst, schaue ich auf den Wetterbericht für Südengland, und dort beginnt gerade eine sternenklare Nacht, ohne Regen. Aber ich will auch nicht zuviele Lorbeeren verteilen, denn morgen wird es dort auch etwas regnen. Wie sagt meine schottische Brieffreundin immer: "The flowers and plants are very happy to have some rain". Also, ihr Pflanzen in Deutschland, dann freut euch mal heftig, daß es so schön regnet.
Zurück nach England. Alte hutzelige Häuser, wie immer sehr fotogen, waren auch im New Forest überall zu finden. Und wer ganz richtig aufpasst (meine sweethearts müssten es wissen), merkt, daß dieses hier oben gar nicht im New Forest ist, sondern im davor besuchten Rye, aber hier nehme ich mir die künstlerische Freiheit, Schönheiten einfach wahllos einzubauen, wo sie gerade auch in den Text passen. 

Hier aber ist Beaulieu im New Forest, pittoresk mit genau dem oben erwähnten Baustil. Noch ein Teich dazu, wobei der Teich hier ein Teil des Flusses Beaulieu ist, Reet am Ufer, Enten und Schwäne drauf, ein Herrenhaus im Hintergrund, und fertig ist die Postkartenidylle.

Lord Montagu, Hausherr des Anwesens, sammelt übrigens Oldtimer (ich sammle englische Glückwunschkarten, auch schön) und lässt sie Interessierte in einem Museum bestaunen. Man muß sich für den Unterhalt eines solchen Anwesens schon eine Menge ausdenken, um die enormen Kosten, die dieses Erbe verschlingen kann, zu decken.
Da hat es der Herzog von Norfolk mit seinem Arundel Castle auch nicht besser, aber wir tragen ja mit 9 Pfund pro Person Eintritt dazu bei, daß sein 'Castle' bewundernswert bleibt und sehen uns eben dieses als nächstes an. 

Arundel Castle, Sitz der Herzöge von Norfolk. Der 18. ist im Moment hier heimisch.

Sorry, hier das ganze nochmal etwas schöner, mit Osterglocken, die hier gerade in großen Feldern blühen. Na ja, es ist ja schließlich auch Ostern.

Kein Zweifel, er hat es schön hier. Ende der ersten Aprilwoche ist Blumenfest, und man kann schon erahnen, welche Tulpenpracht sich präsentieren wird. 
Wie es die Mitglieder der Norfolks dann in Zukunft einmal um sich herum haben werden, das sieht man dann in der Schloßkirche. Überall große Sarkophage, davon einer, den ich in dieser Machart noch nie gesehen habe. Ein Mensch in Rüstung oben und einer nur noch als Skelett unten.

Ein überaus mitteilsamer Kirchenbediensteter teilt mir mit, daß es sich um ein und dieselbe Person handelt, und  zwar den soundsovielten Herzog von Arundel. Die Absicht der unteren Ausführung war, dem Mann schon zu Lebzeiten aufzuzeigen wie er einmal enden wird und daß das Leben eben vergänglich ist.
Das bedeutet also im Klartext, der Herzog sah sich bei jedem Gottesdienst schon da liegen, und zwar "in tot".
Sehr skurril diese Zeit. Ich erfuhr, daß diese Art der Sarkophage selten vorkommen, doch gab es ähnliches später in der Salisbury Kathedrale auch. Man kann wohl schon hundertmal irgendwo gewesen sein, es gibt immer etwas Neues, was einem bis dato nie aufgefallen ist.

Ein kleiner Schnitt, Ihr Lieben England-Freaks. Die Fortsetzung folgt in einem Extra-Post.









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