Cicchetti - italienische Tapas in London.

Letzter Abend in London. Musical Mamma Mia zum dritten Mal, aus Spargründen diesmal mit Plätzen auf dem Balkon oben unter der Decke, grandiose Show, ich guck's auch noch das vierte Mal...
Und dann zum Essen zu Cicchetti.
Das Lokal hatte einfach ein tolles Schaufenster, also wollte ich da hin.

Welch großes Glück, daß wir einenTisch zugewiesen bekamen. Man kann dankbar sein, in London, ob mittags oder abends, ob Wochenende oder nicht, einen freien Tisch zu bekommen, denn reservieren ist eigentlich oberstes Gebot, und das kennt man ja nicht so wenn man 'vom Lande' kommt. Eigentlich ist mir dieses ganze Gefrage ' have you reserved?" schon langsam auf den Geist gegangen, aber mittlerweile habe ich begriffen, daß selbst montags um 17:30 h fast ganz London inklusive Touristen an irgendwelchen Tischen sitzt. 
Zum ersten Mal in meinem Leben ist es mir dann passiert, daß sich mir ein Kellner namentlich vorgestellt hat. Das war zwar in einem schlecht verständlichen Englisch, aber egal, theoretisch wussten wir nun, wer uns bedient. Und er erklärte die Besonderheit des Restaurants. Ich nehme es vorweg, es wird italienische Küche geboten, aber im Stil der aus Spanien bekannte Tapas, also immer nur Kleinigkeiten, und das Bestellminimum für zwei Personen waren vier Portionen.
Nun, als er das auf Englisch erklärt hatte, wusste ich nicht was er gesagt hat, also meinte ich, ob es nicht ok wäre, daß wir einfach mal sagen, was wir ausgesucht haben und er sagt uns dann, ob das wohl nach dem Restaurantprinzip in Ordnung ist, denn daß es hier irgend einen Bestellritus gab, das hatte ich dann doch verstanden. Ich bedankte mich mit einem 'mille grazie' und hängte noch ein paar italienische Wörter dran (und bitte, ich spreche gar nicht Italienisch). Daraufhin war Giovanni (nennen wir ihn mal so, er sah so aus) so begeistert, daß er alles nochmal auf Italienisch wiederholte. Witzig, das hatte ich besser verstanden und erklärte es meinem Gegenüber auf Deutsch. Daraufhin bemerkte Giovanni, daß wir Deutsche sind und wiederholte alles nochmal auf Deutsch. Das war schon echt witzig. 
Wir hatten dann mit unserer Bestellung auch alles richtig gemacht, und, du meine Güte, war das lecker!! Hier noch ein Bild vom Nachspeisenteller für zwei Personen. Von allem etwas. Genial!!!!
Ich wollte niemals dort weggehen.
Ach ja, der Wein war ein sizilianischer Rosé, auch sehr gut. 
Mit wunderbaren Düften in der Nase ging es dann wieder ins kalte Draußen und in die, zugegebenermaßen, geruchsmäßig nicht so betörende U-Bahn ab zum Hotel.
Alles in Allem ein fantastischer, empfehlenswerter Abend und eine Entschädigung zum theatermäßig dramatischen Abend davor mit 'Charles III', aber davon ein anderes Mal mehr.
Nur soviel vorweg: auch wenn die Presse Lobeshymnen anstimmt, ich hätte mir das nicht antun müssen.



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