Die Geschichte eines Fotos

Die Geschichte dieses Bildes ist eindeutig ein Reisegeschnatter.

Was habe ich gebibbert und Angst gehabt, dass mir für dieses Foto das Handy in die Tiefe stürzt. Ich hoffe sehr, man kann erkennen, dass es von ganz oben geschossen wurde, und zwar nicht bequem vom Arthur´s Seat oder Calton Hill aus. Wer sich in Edinburgh etwas auskennt, weiß, das ist aus Richtung Princess Street entstanden. Und zwar auf einem wahnsinnig hohen Karussell. Zur Adventszeit. Übrigens ein ganz heißer Tipp für eine Reise. Warum nicht mal einen „German Christmas Market“ besuchen? Es gibt hier Stände, an denen kann man in Euro bezahlen! Kaum  zu glauben. Na ja, und super lecker ist es auch. Und eine Eisbar gibt es, und beleuchtete Fenster, und tolle Konzerte, und Glühwein-Tipi-Zelte, und Winterleuchten im Botanischen Garten, und….

Aber Halt! Es geht um mein Foto!

Ich war dort, mit 16 Personen und meiner „Old-Lady-Brieffreundin-Roberta aus Schottland“ im Schlepptau. Schon vor der Tour hatte ich mir vorgenommen– frei nach dem Motto „Je oller – Je doller“ auf das Karussell beim Scott´s Monument zu gehen.

Ich muss zugeben, ich erinnere mich nicht mehr daran, wann ich in meiner Heimat auf einer Kirmes in einem Karussell gewesen bin. Es muss in meiner Jugend gewesen sein (also etwa vor 10 Jahren.... 😉-). Aber irgendwo hatte ich gesehen, dass man direkt neben dem Scott Monument mit einem „Star Flyer“ in die Lüfte steigen kann.

Im Zeitalter von Youtube und Co. kann man sich schon zu Hause auf dem Sofa über alles informieren und sich dann mutig vornehmen, es nachzumachen. Ich sah also, wie jemand kreischend in die Lüfte gehoben wurde und scheinbar mit seinem Karussell-Sitz immer ganz haarscharf an dem Monument entlang schrappte.

Genau das wollte ich auch! Aber möglichst nicht alleine. So mutig war ich also!?

Glücklicherweise fand sich eine Mitleidende. Oder sollte ich besser sagen, Mit-Erlebende?

Und unten wartete der Rest der Gruppe auf…. na ja, wahrscheinlich darauf, dass uns schlecht wurde oder so. Aber nichts da! Wir haben es mit Bravour gemeistert. Mein Handy hatte ich sicher im BH verstaut und wagte dann wenigstens einmal einen Griff an die Brust, um dieses Foto unter den natürlich für mich widrigsten Umständen zu knipsen.

Vorsichtshalber hatte ich Order erteilt, dass DIE DA UNTEN bitte aufpassen, ob eventuell ein I-Phone vom Himmel fällt. Man möge es bitte auffangen. Aber alles ist gutgegangen. Und zur Belohnung gab es „German Glühwein“ und tierisch nette Gesellschaft an der Marktbude.
Während ich diese Zeilen schreibe, steigt das Fernweh wieder ins Unermessliche. Wann endlich dürfen die Menschen, die wissen, dass es nicht darauf ankommt, wohin man reist, sondern wie man sich dort verhält, wieder so etwas Tolles erleben?

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